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Immer diese Fanatiker

Allgemeine Themen rund ums Kochen und Backen - Das KochForum
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hottentotten
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Immer diese Fanatiker

Beitrag von hottentotten » Mo 9. Sep 2019, 15:53

Früher hatte ich immer ein Schneidebrett aus Holz. Da hat mein damaliger Freund dann gesagt, das sei unhygienisch weil sich die Keime im Holz gut festsetzen und vermehren können. Anschließen, als das Holz kaputt war, kaufte ich mir eins aus Plaste.
Das fand dann aber wiederum meine Mutter "ekelerregend" weil das ja so unorganisch sei und sich beim Schneiden Plaste-Stückchen ins Essen vermischen können.
Was soll man denn machen um es allen rechtzumachen?

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Kochenrockt
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Re: Immer diese Fanatiker

Beitrag von Kochenrockt » Di 10. Sep 2019, 14:37

Ich kann dir mit Sicherheit sagen, dass dein Freund leider auf ganzer Linie falsch liegt. Erstens, wie kann denn ein Material aus der Natur unhygienisch sein!! Und Plastik soll stattdessen hygienisch sein!!??? Da hat deine Mutter auf jeden Fall Recht! Die scheint sich mit dem Thema auszukennen. Nicht umsonst sollte man ja immer auf seine Mutter hören :)

Spaß beiseite, generell sind Schneidebretter aus Holz ohne Zweifel hygienisch. Allerdings kommt es aber auch auf die Holzart an. Bestimmte Holzarten bieten besseren Schutz gegen Bakterien und sind zudem einfach zu reinigen. Apropos Reinigen, wenn du das Schneidebrett gut reinigst, kriegst eher keine Probleme mit Bakterien. Ok, Kerben und Kratzer entstehen leicht, aber es ist doch kein Problem, außer dass diese nicht gut anzuschauen sind. Bei uns in der Küche sind alle Schneidebretter aus Holz und solche optische Makel stören uns keineswegs. Uns geht's ja an erster Stelle um die Hygiene.

Es gibt so viele Einzelheiten, in die du dich einlesen kannst. Werfe einen Blick drauf: schneidebrett.net/holz/ Ein umfassendes Thema! Das sollte übrigens auch dein Freund unbedingt lesen :)
Frohsinn und Heiterkeit würzt jede Mahlzeit.

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Maike
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Re: Immer diese Fanatiker

Beitrag von Maike » Di 10. Sep 2019, 15:15

Plastikschneidebretter finde ich auch sehr unschön. Habe welche aus Holz, alle paar Wochen werden die mit Essig eingerieben, gegen den Geruch!
Wer immer auf sein Recht pocht, bekommt wunde Finger.

Volker Schlöndorff

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Gyuri bácsi
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Re: Immer diese Fanatiker

Beitrag von Gyuri bácsi » Mo 21. Dez 2020, 01:44

Dieses Thema wird immer wieder mal heftig diskutiert.

Ich glaube, da treffen Profiköche mit Hobby- und Privatköche auf einander … und alle haben für ihren Tätigkeitsbereich recht.

In proffesionellen Küchen gibt es aus gutem Grund feste Regeln, wie Schneidebretter auszusehen haben. Ganz wichtig ist da je eine festgelegte Farbe für Fleisch, Fisch, Gemüse und wer weiß noch für was. Sinn ist, dass keine rohen Sachen zusammenkommen, die erst bei der Zubereitung sowieso zusammen kommen … können.
Ich durfte mal bei einem Fernsehkoch eine Schulung in seiner Küche besuchen. Dort gab es die verschieden farbigen Bretter nicht. Bei Kontrollen konnte er immer berichten, dass er z.B. immer Fleisch und Fisch kombiniert (ein "junger Wilder") und die Bretter nach jeder Arbeit in die Spülküche wandern. Holz war früher total verpöhnt wegen möglicher Verstsetzung von Keimen. Die wurde inzwischen untersucht und relativiert. Holz hat doch desinfizierende Stoffe in sich.

Aber EGAL! Im Privatbereich gilt das alles nichts. Wer Plasik-Bretter nehmen will muss die öfter austauschen, weil sich in den Schnittfurchen immer Schmutz absetzt, der beim Spülen nicht mehr raus geht. Bei einfachem Holz ist das ähnlich. Bambus ist gerade in Mode; das ist meiner Meiung nach der größte Mist was "Langlebigkeit" angeht.

Glas? Das bekommt man zwar gut sauber, aber man macht sich damit die guten Messer kaputt.

Ich verwende seit Ewig und 3 Tagen Ein dickes Brett aus Stirnholz. Das wird nach Gebrauch immer gründlich unter Wasser gebürstet und trocknen gelassen. Dann wird es GANZ LEICHT mit (billigem) Öl eingepinselt und wieder abgewischt.

Das geht wohl nie kaputt.

Natürlich habe ich auch billige weiße Kunststoffbretter. Die werden aber immer wieder ausgetauscht, wenn sie nicht mehr sauber werden.

Jetzt was ganz besonderes!
Früher hatte ich am Schnippelplatz direkt eine tiefe Schublade unter dem Brett. Darin war der Bio-Mülleimer untergebracht. So konnte Abfall ganz fix entsorgt werden.
Aufgrund meines letzten Umzuges geht das nicht mehr dort, wo ich gewöhnlich schneide. Im Supermarkt kaufte ich mir für wenig Geld ein Bambusbrett mit zwei kleinen Schubladen drunter. Das war eine feine Sache … bis sich das Brett in kürzester Zeit auflöste.
Ich schaute mich im Internet um und fand so ein Brett in meiner mir genehmen Größe für ca. 150€ :o
Ich wollte es trotzdem kaufen, hatte aber mit dem Lieferanten Streit und verzichtete dann drauf. Im örtlichen Handel war so etwas nicht zu bekommen.
ABER ich hatte ja mein unverwüstliches Stirnholzbrett und ich hatte noch die Schubladen des Bambusbrettes. Ich musste nur eine Unterkonstruktion für die Schubladen basteln … jetzt habe ich knapp 150€ gespart. 8-)
In meiner Mini-Küche kann ich jetzt ganz schnell und schmerzlos Küchenafall verschwinden lassen und ihn bei Gelegenheit entgültig entsorgen.

Bild

Wem 150€ nicht zu teuer sind und wer starke Nerven im Internethandel hat, dem sei so ein Stirnholzbrett mit Schubladen empfohlen!
Zuletzt geändert von Gyuri bácsi am Di 20. Apr 2021, 10:36, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß vom Gyuri
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Gyuri bácsi
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Re: Immer diese Fanatiker

Beitrag von Gyuri bácsi » Di 20. Apr 2021, 10:22

Gestern zufällig bei einem großen deutschen Discounter entdeckt (fängt mit "A" an …)

Ein Schneidebrett mit drei Metallschubladen. Es kostet knapp 20.- € und dürfte aber nicht mehr in großer Stückzahl zu haben sein. Es ist Teil einer Küchenaktion, für die Nelson Müller sich ablichten ließ.
Brett.jpg
Brett.jpg (130.77 KiB) 5940 mal betrachtet
Zugegeben, es ist von einfacher Qualität und nicht aus Stirnholz, aber die Schubladen gehen nach vorn (und nach hinten) raus, was bei einem beengten Platz von Vorteil sein kann.
Mein "gutes" Brett habe ich in die Barista-Ecke platziert, in der ein Ausweich-Schnippel-Platz eingerichtet ist, z.B. wenn man zu Zweit arbeitet.
Gruß vom Gyuri
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